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Hilft das Verbot von Spielautomaten gegen Spielsucht? Nein!

admin   June 27, 2016   Comments Off on Hilft das Verbot von Spielautomaten gegen Spielsucht? Nein!

SpielautomatenJeder hat sie schon einmal gesehen, manche haben schon einmal an ihnen gezockt, wiederum andere träumen vielleicht vom großen Jackpot. Die Rede ist natürlich von Slot Machines bzw. Spielautomaten. Doch es gibt von verschiedenen Seiten die Bemühung, eben jene kurzweiligen, Geld kostenden und manchmal lukrativen Games aus Casinos, Spielhallen, Kneipen, Imbissen und Vereinsheimen zu verbannen. Das Hauptargument: die Spielsucht. Warum man dieses Problem mit einem einfachen Verbot nicht in den Griff bekommen wird, das zeige ich euch in dieser Meldung.

Die einseitige Diskussion ohne Einsicht

Wie man unter anderem bei einer Petition auf openpetition.de sehen kann, ist die Argumentation sehr stark auf die Spielsucht ausgerichtet. Das ist im Grunde auch das einzige Problem, welches bei Spielautomaten aufkommt. Denn jeder, der sie nutzt, weiß um die entsprechenden Kosten und bezahlt freiwillig fürs Spielen. Ein Gewinn, ob groß oder klein, wird zu keinem Zeitpunkt versprochen. Es ist allgemein bekannt, dass Glücksspiele wie diese rein auf Zufall beruhen. Dennoch wird statt Regulierungen, welche die Entwicklung von Spielsucht stoppen oder zumindest bremsen, ein striktes Verbot gefordert. Doch genauso wie bei anderen Suchtmitteln, nämlich Drogen, führt das Verbot auf einem Markt nur zur Nutzerwanderung auf einen Ausweichmarkt. Das wird von den Verbotsunterstützern meist komplett ignoriert.

Online Casinos und Internet Glücksspiel: ein aufstrebender Markt

Ein Markt, der bereits reguliert wird, auf dem die Spieler sich bei den meisten Anbietern sogar selbst Grenzen setzen können, und bei dem die Spieleprovider sogar verpflichtet sind, mit Hilfsorganisationen zu kooperieren, ist das Internet. Wenn sich ein Online Casino seriös und sicher nennen will, dann braucht es eine Glücksspiellizenz – für den deutschen Markt reicht eine Zulassung aus einem anderen EU-Staat; wie Malta etwa oder Gibraltar. Diese Lizenzen gibt es aber nur, wenn viele Vorgaben zum Daten- und Spielerschutz eingehalten bzw. umgesetzt werden. Internet Spielbanken sind damit um einiges besser als Automatenhallen oder Kneipen mit Glücksspielangebot. Dazu kommen die höheren Auszahlungsquoten, die dafür sorgen, dass die Online Slot wesentlich mehr vom „eingeworfenen“ Geld zurückgeben als jene in physischer Form.

Aktuelle und zukünftige Nutzerentwicklung für Casino Spiele

Es ist nicht ganz unmöglich, dass man Automatenspiele wie Book of Ra vielleicht bald nur noch online spielen kann. Wenn sich Petitionen wie die oben benannte unbedacht zu Verboten entwickeln, dann ist das Internet die einzige Ausweichmöglichkeit. Aber auch schon jetzt, mit zahlreichen Spielbanken, Automatenhallen und weiteren Einrichtungen mit Glücksspielangebot, zieht es die Zocker mehr und mehr ins Netz. Denn hier gibt es wesentlich bessere Spielkonditionen, eine ständige Verfügbarkeit und natürlich keinen Zwang, zum Zocken das Haus verlassen zu müssen. Spielbanken müssten also einfach nur offener, von der Atmosphäre her freundlicher und ein bisschen regulierter sein. Zum Spielerschutz könnten zum Beispiel verbindliche Maximalspielzeiten (zwei Stunden pro Spieler und Tag etwa) festgeschrieben werden…

Eine trübe Aussicht

Noch ist nichts entschieden und ein Verbot von Spielautomaten ist leider wahrscheinlicher als eine sinnreiche und durchdachte Regulierung. So oder so werden die Angebote im Internet exzessiver genutzt. Das hat seine (guten) Gründe. Falls aber auch alle Spielsüchtigen ins Netz ausweichen, dann kommen die nächsten Verbotsforderer mit unüberlegten Schritten. Denn nach Automaten und Internet gibt es nur noch den Schwarzmarkt.

Estland: Das große, kleine Vorbild für alle digitalen Gesellschaften

admin   May 19, 2016   Comments Off on Estland: Das große, kleine Vorbild für alle digitalen Gesellschaften

binaryGiga-Gesellschaft, das ist das neue Schlagwort, mit dem in Deutschland das Volk auf digitale Lebenswege vorbereitet werden soll. Schnelles Internet soll es bald dank VDSL geben und Kabelnetzanbieter sind drauf und dran, überall Anschlüsse mit bis zu 400 MBit/s im Downstream anzubieten. WLAN in Cafés, Restaurants und Einkaufspassagen? Auch daran wird mit Hochdruck gearbeitet; selbst in einigen Flugzeugen von deutschen Airlines ist während des Flugs das Surfen möglich. Doch sind das alles schon Indikatoren für eine funktionierende(!) Digital-Gesellschaft? Wenn man Deutschland und andere Staaten mit Estland vergleicht, dann wohl eher nicht. Es gilt noch viel zu lernen.

„Digital“ heißt nicht, dass man sein Leben aufgibt

Bereits nicht mehr so häufig im Gebrauch, vor einigen Jahren aber noch als Abschreckung vor der digitalen Welt unfreiwillig im Umlauf gewesen: das Wort „Killerspiele“. Jugendliche, die vor dem Rechner sitzen und zocken, waren schnell zu einer Art Feindbild verkommen. Erwachsene vor dem Rechner wurden maximal von RTL und dann auch nur im negativen Zusammenhang thematisiert. Erst mit dem Aufkommen von Smartphones und Tablets ist das digital geführte oder zumindest digital begleitete Leben für die breite Masse attraktiv geworden. Es wurde früh die Chance verpasst, die virtuelle Welt positiv mit der analogen zu verknüpfen.

Estland ist seit den 1990ern auf der digitalen Überholspur

Vielleicht ist es die Unabhängigkeit von der Sowjetunion, welche ab 1991 in Estland dazu geführt hat, dass eine liberale Demokratie mit jungen Politikern und Affinität zur digitalen Entwicklung entstehen konnte. In Deutschland gab es zwar auch einen Zuwachs von Ost, aber weniger Ambitionen zur generellen Erneuerung, da der Löwenanteil der Republik ja schon das westliche Leben kosten durfte. Und so überholte Estland alle. Heute sind digitale Strukturen nicht nur in der Gesellschaft so selbstverständlich wie das kostenlose WLAN, das landauf, landab vorhanden ist – sondern auch eine digitale Politik, besser gesagt: eine digitale Demokratie.

„Digital“ kann auch Vereinfachung und Lebensqualität bedeuten

Sich in der virtuellen Welt zu verlieren, das passiert Menschen, die sich entweder aufgegeben haben oder die einfach suchtanfällig sind. Der Großteil der Gesellschaft kann sich allerdings das Leben mit digitalen Helfern effektiv erleichtern. In Estland wälzen Politiker keine Aktenberge; sie haben Archive auf dem Tablet. Die Wahlbeteiligung wird nach oben geschraubt, indem Wahlen per Mausklick eine vertrauliche und sichere Angelegenheit sind. Hinzu kommt die digitale Unternehmensgründung – die Rekordzeit dafür liegt bei unter 20 Minuten; und die digitale Unterschrift ist für Geschäftsabschlüsse legitimiert. Zudem wird das Programmieren in Grundlagen schon vor der Sekundarstufe I gelehrt.

Was wir von Estland im Hinblick auf digitale Demokratie lernen können

Die Technik wäre auch hierzulande für alle denkbaren Bereiche, die in Estland längst zu einer digitalen Giga-Gesellschaft geführt haben, vorhanden. Nur scheitert es an der Kommunikation und Aufklärung. Auch die Sicherheitsbedenken beispielsweise bei Wahlen über das Internet werden nicht ernsthaft behandelt. Könnte ein sicheres System installiert und dessen Seriosität ordentlich vermittelt werden, dann würden viel mehr Menschen von 18 bis weit über 65 auch über das Netz ihre Stimme abgeben. Es bedarf also einer Cyber-Security und einem Cyber-Verständnis.

Demokratie im Internet: Wenn Politik auf digitalen Wandel trifft

Hallo liebe Freunde der Demokratie! Ich hoffe, ihr seid wie ich auch auf der Suche nach einer modernen Lösung, welche die Demokratie offen für jedermann und angreifbar von niemandem im Netz ermöglicht. Denn das Internet begleitet uns alle – und zwar täglich und ohne Unterlass. Deshalb brauchen wir auch Werkzeuge, um Meinungen zwar äußern zu können und ihnen Gehör zu verschaffen, diese aber auch im Zaum zu halten und statt einer reinen Äußerung ohne Mehrwert eine Debatte zu kreieren, die allen weiterhilft. In diesem Blog soll es daher um moderne Lösungen, neue Ansätze und die Verknüpfung alter Politikstrukturen und neuer Technologien gehen.

Die Demokratie in der Antike als nicht so gutes Vorbild

Oft wird die Demokratie der griechischen und / oder römischen Antike als Vorbild für das heutige Handeln herangezogen. Aber nur jemand, der sich nicht ausreichend mit diesem Staatsformen auseinandergesetzt hat, zieht diesen Schluss. Denn vor einigen tausend Jahren gab es zwar schon die sich aus dem Naturrecht entwickelnde Demokratie, diese schloss aber nicht vorrangig ein Volk in sich zusammen, sondern andersartige aus. Und dazu zählten nicht nur jene, die aus anderen Ländern kamen und sich auf der Durchreise befanden, sondern auch Frauen und Sklaven. Nur einige sehr zweifelhafte Vereinigungen wünschen sich diese Zustände für eine heutige Gesellschaft.

Das Netz muss offen, tolerant und vor allem global sein

Die Demokratie in der heutigen Zeit muss auf allen Ebenen funktionieren. Natürlich muss sich eine Kommune nicht nach der Meinung eines Menschen richten, der am anderen Ende der Welt sitzt. Und auch ein Staat darf sich nicht von zweifelhaften Menschen reinreden lassen (s. Fall Böhmermann). Jedoch gibt es viele globale Themen, die es durch das Internet und vermittels einer starken sowie klar denkenden Gemeinschaft anzupacken gilt. Zu diesen Themen zählen der Umweltschutz, eine weltweit soziale Wirtschaft, der Klimawandel und vieles mehr.